Von Katzenhilfe Neuwied e.V., letzte Aktualisierung am 27.08.2022 um 00:06h
Mia
Auch die zwölfjährige, schwarz-weiße Mia kam zu uns, weil ihr bisheriger Mensch sie nicht mehr versorgen konnte. Im Gegensatz zu robusteren Katzennaturen schien Mias Leben mit diesem Schicksalsschlag zu Ende zu sein. Jeden Tag lag sie trauriger in ihrem Gehege, nahm weder Anteil am Katzentumult um sich herum, noch reagiert sie auf unsere Versuche, sie zu trösten. Mia war depressiv und zog sich in eine innere Welt zurück, in der sie nur selten zu erreichen war.
Für uns ist das immer eine besonders alarmierende Reaktion älterer Katzen auf den Verlust alles Vertrauten, denn nicht selten sterben diese Tiere im wortwörtlichen Sinn an gebrochenem Herzen. Vor allem wussten wir aus Erfahrung, die Seele dieser sensiblen Katze nur jenseits des hektischen Tierheimalltags heilen konnte – in einem neuen Zuhause, wo ihr ruhige und verständnisvolle Menschen dabei helfen konnten, den schmerzlichen Verlust, den sie erlitten hat, zu überwinden.
Zum Glück tauchte Mias Mensch relativ bald bei uns auf. Unsere anfängliche Besorgnis über den Kater, der dieses Zuhause künftig mit Mia teilen sollte, zerstreute sich schnell: Es mag zwar keine Liebe sein, die die beiden vom ersten Moment an verband, aber ohne Theater verständigten sie sich schnell auf eine friedliche CO-Existenz – gemeinsamer Futterplatz inklusive. Ihrem Menschen dankt Mia jeden Tag auf ihre sanfte, liebevolle Weise.
Am meisten aber freut uns, dass die zarte Katzenseniorin – die übrigens unter einer Schilddrüsenüberfunktion leidet – nicht nur in Blitzgeschwindigkeit aufgeblüht ist, sondern eine regelrechte Verjüngungskur stattfand: Mit Leidenschaft und erstaunlicher Fitness tobt Mia in ihrer neuen Welt dem Spielzeug hinterher. Wer sie bei uns gesehen hat, würde sie wohl kaum wiedererkennen. Gott sei Dank ist ihre Welt unter den richtigen Bedingungen genauso schnell geheilt, wie sie zuvor zerbrochen war.