Von Katzenhilfe Neuwied e.V., letzte Aktualisierung am 14.02.2021 um 19:23h

Opa Lisbeths letzte Liebe

Im erbärmlichen Zustand wurde uns Opi L. gebracht. Durchfall, verrotzt, unkastriert und von einem entbehrungsreichen „Leben auf der Straße“ gezeichnet. Zwar wurde der sichtlich erschöpfte Kater zuletzt von einem älteren Herrn gefüttert, mehr konnte dieser Helfer, der selbst nur noch schlecht zurechtkam, jedoch nicht für ihn tun.

Obwohl er AIDS positiv getestet wurde, erholte Lisbeth sich relativ rasch und sah bald auch wieder recht ansehnlich aus. Zumindest war er sauber. Allerdings schien der Senior ein wenig dement zu sein - uns hinderte das nicht daran, uns rettungslos in ihn zu verlieben.

Gott sei Dank waren wir nicht die Einzigen. Es kamen gleich mehrere Anfragen, doch bei den meisten stellte sich heraus, dass die Interessenten Lisbeth für fitter hielten, als er selbst nach der Aufpäppelkur war. Denn um es ganz offen zu sagen: Für den Rest seiner nicht mehr allzu üppigen Zeit will unser Opi nur noch geliebt werden, sich das Bäuchlein vollhauen und einen warmen Sofaplatz zum Kuscheln.

Doch Lisbeths Schicksalsmensch fand unser Katerchen, nahm ihn sofort mit und lehnte sogar unser Angebot ab, uns an künftigen Tierarztkosten zu beteiligen. Lisbeth zog aus, am nächsten Tag folgte ein Kurzbericht: Lisbeth ist super! Weitere Botschaften vom Mensch-Katze-Glück samt Fotos folgten.

Rupert heißt er jetzt, und das hört sich unserer Meinung nach klasse an. Außerdem haben wir den Verdacht, dass „Prinz Rupert“ ziemlich verwöhnt wird - und das unglaublich genießt. Das, lieber Rupert, hast du dir in Jahren der Entbehrung und des Kampfes mehr als verdient. Wir sind unendlich froh, dass ihr beiden so glücklich miteinander seid – du und dein Lieblingsmensch.